Werbe- und Informationspost erhalten
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. und der Verein Letzte Werbung e.V. versuchen, das bewährte Opt-out-System für nicht adressierte Werbe- und Informationspost (Briefkastenaufkleber „Werbung – nein danke“) in Richtung eines Opt-in-Systems zu verändern.
Werbepost
Diese Werbe- und Informationspost darf dann nur noch in Briefkästen geworfen werden, die mit einem Aufkleber „Werbung – ja bitte“ beklebt sind. Begründet wird diese angestrebte Gesetzesumstellung damit, dass kaum jemanden diese Werbung interessiere, dass sie umweltschädlich sei und enorme Müllberge verursache.
Alles falsch:
- Rund 72 Prozent der Haushalte haben nichts gegen dese Werbung, mehr als 30 Prozent bereiten damit regelmäßig ihre Einkäufe vor.
- Der Handel braucht diese Form der Kundenkommunikation, um auf seine Angebote aufmerksam machen zu können.
- Und das Altpapier in Deutschland verursacht kein Müllproblem, im Gegenteil: Mit einer Recyclingquote von 83 Prozent sind wir Weltmeister in der Wiederverwertung, und Altpapier ist ein wichtiger Rohstoff, der aktuell stärker nachgefragt ist denn je.
- Zudem hängen an der Herstellung von nicht adressierter Werbe- und Informationspost Hunderttausende Arbeitsplätze – von der Papierherstellung über den Druck bis hin zur Zustellung.
Initiative Werbepost erhalten
Die Verbände Druck und Medien haben daher eine Initiative gestartet, die sich für den Erhalt des seit 30 Jahren bewährten Optout-Systems einsetzt. In Gesprächen mit Politikerinnen und Politikern, mit persönlichen Anschreiben, öffentlichkeitswirksam auf Twitter, LinkedIn und Instagram, mit Pressearbeit, Printanzeigen sowie einer Informations-Webseite informiert die Initiative kontinuierlich über den Wert und die Nachhaltigkeit der Werbepost.
Dies war umso dringlicher, als sich Bündnis 90/Die Grünen und die SPD in den Wahlprüfsteinen des bvdm zur Bundestagswahl 2021 gegen nicht adressierte Werbepost ausgesprochen hatten und Bündnis 90/ Die Grünen dieses Thema sogar in den Koalitionsvertrag bringen wollte. Daher wurden im Verhandlungszeitraum die Anstrengungen der Verbände noch einmal dramatisch verstärkt. Mit Erfolg!